Welche Espressomaschine passt zu mir?

Welche Espressomaschine passt zu mir?

Die Espressomaschine die eure Bedürfnisse erfüllt, passt am besten zu euch. Das klingt trivial, ist aber tatsächlich entscheidend dafür, welche Espressomaschine für euch die richtige ist.

Seid ihr ein Espresso-Purist? Dann tut es für euch vielleicht eine Einkreiser-Espressomaschine.

Stehen Cappuccino und Latte Macchiato hoch im Kurs? Dann macht eine Zweikreis-Espressomaschine schnell Sinn.

Wer höchste Konstanz und Leistung sucht wird mit einer Dualboiler Espressomaschine glücklich.

In diesem Artikel arbeiten wir die Unterschiede der verschiedenen Espressomaschinen-Systeme Einkreiser, Zweikreiser und Dualboiler heraus. Anhand der Stärken und Schwächen der Maschinen zeigt sich schnell, welche Espressomaschine zu euch passt und somit die richtige ist.

Wenn ihr erfahren wollt, wie die Espresso Zubereitung Schritt für Schritt gelingt, dann hilft dieses Tutorial mit Video.

Wie die Einkreiser Espressomaschine funktioniert

Ein Wasserkreislauf zieht sich bei der Einkreiser Espressomaschine durch einen einzelnen Boiler. Der Boiler hat die Aufgabe das Wasser auf die benötigte Temperatur zu bringen. Für die Zubereitung von Espresso liegt die ideale Temperatur je nach Kaffee und Röstung bei zwischen 90 und 96 °C Grad.

Temperatur wird auch benötigt, um Milch zu schäumen. Damit ausreichend Wasserdampf entsteht wird die Temperatur des Boilers auf 120 – 130 Grad erhitzt. Beim Einkreiser muss das mit dem gleichen Boiler erfolgen, mit dem auch das Brühwasser erwärmt wird.

Nach dem Brühen eines Espressos wird beim Einkreisersystem die Erwärmung erhöht. Das lässt sich per Knopfdruck manuell starten. Der kleine, in der Regel kräftige Boiler, heizt dann von der Brühtemperatur auf ca. 125 °C Grad hoch. Wenn die Zieltemperatur erreicht ist, kann mit dem Schäumen begonnen werden.

Vor weiteren Espresso-Bezügen muss die Temperatur des Boilers erst wieder auf die Brühtemperatur von 92 – 96 °C Grad gebracht werden. Erklärt haben wir das Prinzip ausführlich am Beispiel er der Rancilio Silvia.

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Darstellung Einkreiser Espressomaschine

Temperatur surfen Voraussetzung für leckeren Kaffee

Die Temperaturen zu meistern ist die Voraussetzung für guten Kaffee auf einer Einkreis-Espressomaschine. Zu hohe Brühtemperaturen von über 100 °C Grad führen zu sehr unangenehmen Kaffeegeschmack. Der Kaffee wird sehr bitter und sauer – beides auf einem Intensitätslevel, das man nicht trinken will.

Erreicht man mit dem Dampfdruck nicht ausreichend hohe Temperaturen, wird man beim schäumen nicht glücklich. Es werden bei niedrigen Boiler-Temperaturen grosse Mengen Wasser, statt Wasserdampf, in die Milch geblasen. Damit lässt sich die Milch nicht schäumen und wird gleichzeitig immer mehr durch Wasser verdünnt.

Bei Einkreisern ist es also absolut notwendig, die eigene Espressomaschine gut kennen zu lernen, um die Zeiten zwischen Aufheizen und Abkühlen einschätzen zu können.

Macht der Einkreiser guten Espresso?

Absolut! Der Espresso schmeckt auf der Einkreiser Espressomaschine genauso gut wie ein Espresso von einer kleinwagenteuren Gastro-Espressomaschine. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Temperatur stimmt. Und die kann in aller Regel im Einkreiser-Preissegment nicht von aussen abgelesen werden. Man muss das meistern der Temperatur erlernen. Oder man verzichtet auf die Milchschäumfunktion. Dann muss der Boiler nicht für Brühen und Schäumen funktionieren und ist oft besser auf die Zieltemperatur des Brühens eingestellt.

Pros: Was für den Einkreiser spricht

  • Macht sehr guten Espresso, wenn die Temperatur stimmt
  • Günstige Maschinen auf dem Markt
  • Auch relativ kleine Modelle verfügbar
  • Kann je nach Modell zum Schäumen von Milch hochgeheizt werden
  • Durch kleinen Boiler kann relativ schnell hoch und runter geheizt werden

Contras: Was gegen den Einkreiser spricht

  • Ist kein Selbstläufer. Es bedarf einer gewissen Auseinandersetzung mit der Maschine, um sie zu meistern.
  • Temperaturmanagement erforderlich um gute Getränkeergebnisse zu erzielen.
  • Die Bedienung der Maschine kann man zwar erlernen. Da es aber für „Espresso-Einsteiger“ ohne hin viel zu lernen gilt, wie z.B. das richtige einstellen der Mühler und das Schäumen der Milch, ist dieser Maschinentyp aus unserer Sicht eher nicht die perfekte Einsteiger Maschine.
  • Aufgrund des kleinen Boilers fehlende Konstanz in der Temperatur.

Für wen ist der Einkreiser geeignet? Für Esspresso-Trinker und Milchschäumer mit Nervenstärke

Pro-Tipp: Wer gerne bastelt, kann so manchen Einkreiser mit einer PID-Steuerung nachrüsten. Das verspricht hohe Temperaturstabilität und macht aus dem Einkreiser eine Maschine mit hoher Präzision – unschlagbar in Sachen Preis-Leistung. Wie das funktioniert werden wir euch in einem späteren Beitrag erklären.

Beispiele für Einkreis-Espressomaschinen

Lelit Victoria PL91T, Gaggia New Classic, Bezzera Hobby, Lelit Grace PL81T, Lelit Anna PL41 LEM, ECM Classica PID, Bezzera Unica PID, Quick Mill Carola, Rancilio Silvia

Wie die Thermoblock Espressomaschine funktioniert

Der Thermoblock ist eine Alternative zum Boiler Prinzip. Statt eines erhitzten Wasserreservoirs wird hier ein spiralförmig geformtes Rohr durch einen Aluminiumblock gezogen. Entlang des Rohres läuft ein Heizstab. Das Wasser wird durch das Rohr erwärmt. Das Verfahren entspricht einem Durchflusserhitzer.

Der grosser Vorteil zu Espressomaschinen mit Boiler ist die relativ kurze Aufheizzeit. Der Heizstab ist schnell erwärmt. Der „Block“ kann durch einige Bezüge ohne eingespannten Kaffee zügig auf Temperatur gebracht werden.

Die Temperatur-Stabilität des Thermoblocks hängt von der Verbauung des Rohres, der Länge, der Durchflussgeschwindigkeit des Wassers und der Heizleistung ab. Bei gut abgestimmten Maschinen ist diese im Standart-Betrieb relativ oder sogar sehr präzise Positive Beispiele dafür sind die Maschinen von Ascaso oder auch die Decent Espressomaschine. 

Problematisch wird es, wenn viel oder wenig Kaffee gebrüht wird. Bei dem Bezug von vielen Espressi oder auch langen Getränken (Lungo, Café crème-artige) kühlt sich die Umgebung durch das viele Durchlaufen von kaltem Wasser ab und heizt das Wasser nicht mehr auf eine ausreichende Brühtemperatur.

Ist der Durchfluss des Wassers langsam, z.B. durch sehr fein gemahlenes Kaffeepulver, heizt das Wasser über das Soll hinaus auf.

Je grösser der Thermoblock desto bessser

Bei den meisten kleineren Thermoblock-Espressomaschinen ist der Thermoblock verhältnismässig klein. Um während der kurzen Durchflusszeit auf die gewünschte Zieltemperatur zu kommen, muss deshalb der Block deutlich höher erhitzt werden, als die eigentliche Zieltemperatur. Das verstärkt zusätzlich die beschriebene Problematik.

Je grösser der Thermoblock, desto näher liegt die Temperatur des Blocks an der eigentlichen Zieltemperatur und kann so konstanter auch bei höherer oder niedrigerer Leistung die gewünschte Temperatur erbringen.

Zum Schäumen von Milch sind Thermoblock-Maschinen in der Regel nicht gut geeignet. Der aufgebaute Druck ist relativ gering. Hinzu kommt, dass der erzeugte Schaum relativ viel Restfeuchte hat und dadurch die Milch stark verdünnt. Die Pumpe sprüht zur Erzeugung des Drucks kleine Mengen Wasser in den Thermoblock, der dann verdampft und Druck erzeugt. Durch diese Schübe tritt auch der Dampf in Schüben aus der Milchlanze, was homogenes Schäumen erschwert. Auch hier gibt es aber positive Gegenbeispiel, wie die Sage Bambino Plus.

Pros: Was für Thermoblock-Espressomaschinen spricht

  • Schnelles aufheizen
  • Je nach Verbauung und Abstimmung mit präziser Temperatur und entsprechend guter Espresso
  • Kaum Kalkbildung
  • Relativ günstig

Contras: Was gegen Thermoblock-Espressomaschinen spricht

  • Temperaturschwankungen je nach Fliessgeschwindigkeit und Wassermenge
  • Abhängig von der Grösse des Thermoblocks
  • Nicht gut geeignet zum aufschäumen von Milch

Beispiele für Thermoblock-Espressomaschinen

Sage Barista Express, Sage Barista Pro, Lelit Glenda PL41, Quick Mill Peagso, ECM Casa V, Lelit Kate PL82T, Ascaso Steel Duo PID, Ascaso Dream PID, Sage Bambino Plus

Für wen geeignet: Sparfüchse mit Kompromissbereitschaft in Sachen Qualität

Wie die Zweikreiser-Espressomaschine funktioniert

Zwei Wasserkreisläufe nach der Pumpe zeichnen das System der Zweikreiser Espressomaschinen aus. Ein Boiler ist das zentrale Element. Dieser wird auf eine Temperatur von 120 – 130 °C erhitzt. Aus diesem Boiler wird der Dampfdruck zum Milchschäumen direkt entnommen. Ausserdem läuft durch den Boiler ein Rohr welches das Brühwasser Richtung Zubereitung des Espressos transportiert.

Das Rohr funktioniert als Wärmetauscher. Während des Durchflusses durch das von heissem Wasser umgebene Rohr heizt das Frischwasser auf. Das heisse Wasser im Boiler entspricht hier gewissermassen dem Thermoblock.

Die Materialstärke des Rohres und „Aufenthaltsdauer“ des Brühwassers durch den Kessel ist entscheidend dafür, wie stark das Brühwasser aufheizt.

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Darstellung Zweikreiser-Espressomaschine

Mit dem Zweikreiser-System macht Milchschäumen Freude

Zweikreiser Espressomaschinen sind die Lieblinge aller Cappuccino-Trinker. Der heisser Boiler erzeugt kräftig Dampf und das ermöglicht, dass ihr Milchschäumen und Espresso beziehen gleichzeitig könnt. Das ist wirklich ein grosser Unterschied zur Einkreis-Espressomaschine, bei der man zwischen Espresso Brühen und Milch Schäumen Zeit zum meditieren hat. Temperatur surfen ist damit im Vergleich zum Einkreiser Vergangenheit.

Der Zweikreiser hat auch genügend Kraft um einige Espressi hintereinander zu Brühen. Je nach Grösse des Boilers, merkt man ab 2 bis 6 geschäumten Milchkännchen einen leichten Leistungsabfall. Der ist aber bald überbrückt, wenn man der Maschine wieder Aufheizzeit gibt.

Zweikreiser und Temperaturkonstanz

Vergleicht man die Temperaturschwankungen des Zweikreisers mit den Schwankungen der Einkreis-Espressomaschine, dann ist der Unterschied frappant. Aber auch der Zweikreiser hat seine „Problemchen“. Das Brühwasser wird durch die Aufenthaltszeit im wärmetauschenden Rohr beheizt. Brüht man längere Zeit keinen Espresso, so entspricht die Temperatur des Brühwassers der Umgebungstemperatur. Mit anderen Worten, es ist mehr als kochend heiss. Deshalb ist bei Wärmetauschern das Spülen, also eine Leerbezug, sehr wichtig. Dadurch wird das aufgeheizte Wasser aus dem Rohr entfernt und das nachströmende Wasser ist bereits auf Temperatur.

Brüht man bei einem Familienfest einen Espresso nach dem anderen, dann besteht die Gefahr, dass die Brühtemperatur unter die 90 °C Schwelle fällt. Das führt zu säuerlich schmeckenden Espressi und verminderter Extraktionsfähigkeit.

Pros: Was für Zweikreiser-Espressomaschinen spricht

  • Espresso und Schäumfähigkeit gut
  • Gleichzeitiges Schäumen und Brühen ist möglich (grosser Boiler)
  • Gute Temperaturkonstanz

Contras: Was gegen Zweikreiser-Espressomaschinen spricht

  • Maschinen für den Home-Bereich sind nicht für grosse Feste oder die Gastronomie geeignet. Sowohl der Dampfdruck als auch die Brühwassertemperatur hält dem nicht stand.
  • Teurer als Einkreiser und Thermoblock

Für wen geeignet: Espresso-LiebhaberInnen und Cappuccino-Trinker.

Optionen für Zweikreis-Espressomaschinen

Espressomaschinen mit Zweikreis-System sind in vielen Varianten von zahlreichen Händlern verfügbar. Natürlich haben die Maschinen jeweils gewisse Vor- und Nachteile und unterschiedliche Verbauungen, wie leicht grössere oder kleinere Kessel und eine andere Optik.

Zwei Verbesserungen des Zweikreisers sind besonders erwähnenswert und verändern die Qualität und auch den Preis.

PID-Steuerung

Die Option der PID-Steuerung regelt die Brühwassertemperatur. Wie das genau funktioniert, könnt ihr hier gut erklärt nachlesen. PID steht für Proportional Integral Differential.

Die PID-Steuerung trägt dazu bei, dass die Espressomaschine präzise in ihrem Sollbereich heizt. Der Sollbereich kann per Regler angepasst werden, wobei bei Zweikreisern zu beachten ist, dass man immer die Boiler-Temperatur verändert, was Einfluss auf die Brühtemperatur sowie den Dampfdruck hat. Wenn also der Dampfdruck nicht ausreicht, kann die Boiler-Temperatur hochgestellt werden. Dadurch erhöht sich jedoch auch die Temperatur die den Wärmetauscher erwärmt, was z.B. längere Leerbezüge bzw. Spülen sinnvoll machen kann.

Rotationspumpe Vs Vibrationspumpe

Ein weiteres Upgrade für den Zweikreiser ist Rotationspumpe. Die Rotationspumpe ist kräftiger und schwerer. Die Rotationspumpte ist leiser als die Vibrationspumpe, was je nach Aufbauort der Espressomaschine sinnvoll ist.

Aufgrund der Robustheit und kraft werden Rotationspumpen bei mehrgruppigen Gastronomiemaschinen standartmässig verbaut.

Beispiele für Zweikreis-Espressomaschinen

Bezzera BZ10, Quickmill Rubino 0981, Bezzera Magica SMN, Bezzera Strega R AL, Profitec Pro 500, ECM Mechanika V, Elba 1 und 2, Rocket Appartamento, Lelit Mara X, Rocket Cronometro Mozzafiatto, Sanremo Cube

Um eine richtig gute Übersicht über die wichtigsten Zweikreiser-Modelle zu erhalten, schaut euch unseren Vergleich von 12 Zweikreis-Espressomaschinen an.

Dualboiler-Espressomaschine – Funktion und Anwendung

Keine Frage, wer in einen Dualboiler investiert, der kauft Temperaturpräzision die sich mit jeder Espresso-Zubereitung zeigt. Zwei getrennte Kessel liefern die Temperatur die gefragt ist. Der Dampfkessel brüht auf die gewünschten 120 – 130 °C und der Brühkessel serviert uns präzise die eingestellte Brühtemperatur zwischen 90 und 96 °C.

Das Jonglieren mit Temperaturen hat ein Ende. Der in der Regel grössere Dampfboiler wird über ein Pressostat auf den passenden Druck gesteuert. Im Brühboiler kontrolliert eine PID-Steuerung bis zu einem Zehntelgrad genau die Temperatur für die Brühung.

Bei vielen Dualboilern ist ausserdem standartmässig eine Rotationspumpe verbaut, die in Sachen Kraft und Robustheit ihren Teil zur Beständigkeit beiträgt. Beständigkeit und Konstanz in den Brühungen, das zeichnet Dualboiler-Systeme aus. Selbst bei höherer Getränkefrequenz gehen diese Geräte selten in die Knie.

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Darstellung Dualboiler Espressomaschine

Konstanz von Bezug zu Bezug und während der Extraktion

Qualität von Espresso-Bezug zu Espresso-Bezug zeigt sich vor allem durch Zuverlässigkeit im System aus. Die entscheidenden Faktoren sind dabei Temperatur und Druck bei jedem Bezug und innerhalb einer Brühungen. Die Beständigkeit während der Brühzeit ist ein Faktor, den wir bei den anderen Maschinen-Typen noch nicht weiter vertieft haben.

Dort bestand die Herausforderungen schon darin, mit der gleichen Brühtemperatur die Brühung zu beginnen. Innerhalb eines Bezugs schwankt dann oft ebenfalls die Temperatur. Das liegt daran, dass z.B. kälteres Wasser durch den Wärmetauscher nachfliesst, welches im zweiten Teil eines Espresso-Bezugs weniger Gegendruck im Kaffeekuchen vorfindet, als im ersten Teil der Brühung.

Der Dualboiler meistert hier die Konstanz, da er aus einem perfekt temperierten Wasserreservoir gespiesen wird.

Milch schäumen bis das Stadion bedient ist

Selbst wenn die Kelly Family zu Gast ist, der Milchschaum läuft. Und das Schönste dabei: sollten wir einmal übertreiben und den Dampfkessel bis zur Erschöpfung leeren, so ist der Espresso davon nicht betroffen. Das ist der Vorteil des unabhängigen Boilers für beide Bereiche.

Der Dampfdruck kann durch Erhöhung der Temperatur im Dampfkessel erhöht werden und somit auch die Schäumgeschwindigkeit. Wer lieber langsamer schäumen möchte, kann den Druck etwas herunternehmen. Auch hier ist die Brühtemperatur nicht betroffen.

Semi-Professionelle Einsatz

Ein eingruppiger Dualboiler eignet sich für kleiner Caterings, grössere Familienfeste und je nach Typ für den Dauerbetrieb. Viele Maschinen dieses Typs können auch ans Festwasser angeschlossen werden, was ein weiterer Vorteil ist.

Wir nutzen sowohl unsere La Marzocco Linea, eine Dalla Corte Mini und natürlich eine La Marzocco GS 3 regelmässig bei Catering-Einsätzen. Was uns dabei gefällt: im Gegensatz zur Gastromaschinen, kommen die für den Haushalt oder Büro-Kontext gebauten Maschinen mit Haushaltsstrom von 220/230 Volt aus. Das ist je nach Einsatzort ein grosser Vorteil.

Natürlich gibt es auch zwischen den Dualboilern grosse qualitative Unterschiede, auf die wir bei unseren Tests der einzelnen Maschinen noch weiter eingehen werden. Für Maschinen der Güteklasse La Marzocco GS 3 kann aber sagen, dass diese auch einem kleinen Café zum Start gut zu Gesicht stehen. Sollte der Betrieb laufen, kann eine weitere Maschine des gleichen Typs ergänzt werden und schon hat man ein zweigruppiges Setting. Ist einmal weniger los, kann eine der beiden Maschinen bereits gereinigt und „zugemacht werden“ (Gastro-Jargon).

Dampfkessel abstellen und Energie sparen

Sinnvollerweise lässt sich der Dampfkessel manuell deaktivieren. Das ist dann sinnvoll, wenn nur Espresso-Trinker anwesend sind. So wird Energie gespart und Klima und Geldbeutel geschont. Für uns ein entscheidendes Qualitätskriterium eines Dualboilers.

Die Grösse des Brühkessels ist immer wieder Grundlage für Diskussionen. Ist dieser zu gross, steht das Brühwasser unnötig lange im Kessel und wird wieder und wieder erhitzt und nur schleppend ersetzt. Auch braucht ein grösserer Kessel länger um auf Temperatur zu kommen. Ein grösserer Kessel macht vor allem dann Sinn, wenn z.B. im Büro in der Mittagspause das halbe Stockwerk einen Espresso zieht.

Pros: Was für Dualboiler-Espressomaschinen spricht

  • Präzise Brühtemperatur
  • Brühtemperatur und Dampfdruck voneinander unabhängig
  • Konstanz von Bezug zu Bezug
  • Konstanz innerhalb eines Bezugs
  • Für semi-professionellen Einsatz geeignet (grösseres Gästevolumen)
  • Einige Modelle mit Gastrokomponenten äusserst robust und präzise

Contras: Was gegen Dualboiler-Espressomaschinen spricht

  • Hochpreisig
  • Dualboiler bedeutet nicht immer auch PID und Rotationspumpe. Unbedingt genauer nachlesen, was sonst in der Maschine verbaut ist.

Beispiele für Dualboiler-Espressomaschinen

Profitec Pro 300 Duablboiler, La Spaziale Dream, Bezzera Duo Top MN, Quick Mill New Vetrano 2B, Rocket R58/Cinquantotto, Bezzera Matrix, ECM Synchonika Dualboiler, Dalla Corte Mini, La Marzocco GS/3, La Marzocco Linea Mini

Espressomühle als Grundvoraussetzung

Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen Espressomaschinen-Typen. Der Hinweis auf eine qualitative Mühle soll hier jedoch am Rande dennoch platziert werden. Als Kaffeemacher beobachten wir sowohl in der Gastronomie als auch in Privathaushalten immer wieder, dass die Auswahl der Kaffeemühle nicht ausreichend bedacht wird. Wir haben schon so absurde Paare wie eine Espressomaschine für 7000 CHF/6500 € gesehen und daneben ein Espressomühle für 360 CHF/290 €.

Das ist einfach schade. Die Mühle begrenzt in so einem Setting die Qualität der Espressomaschine dramatisch. Bei der Planung eines Budgets für die Anschaffung einer Espressomaschine raten wir mindestens ¼, besser 1/3, des Budgets für die Mühle zu reservieren. Ungleichmässig gemahlener Kaffee extrahiert inhomogen und sorgt dafür, dass die Qualität eures Espresso limitiert ist.

Fazit – Welche Espressomaschine ist die richtige für Dich?

  Thermoblock Einkreiser Zweikreiser Dualboiler
Ich trinke nur Espresso! xx xx xxx xxxx
Cappuccino soll schon mal sein.   x xx xxxx
Cappuccino ist regelmässig ein Thema.     xx xxxx
Mehr als 500 €/600 CHF will ich nicht investieren. xxxx      
Mehr als 1000 €/1200 CHF will ich nicht investieren.   xxxx    
Die Maschine soll auch beim Sommerfest in der Schule Kaffee machen.     x xxxx

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10 Kommentare

  • Hey Kaffeemacher:innen,
    der Artikel ist ja schon etwas älter (Juni 2019) und rät eher nicht zu einem Thermoblocksystem. Das wundert mich etwas, da ihr ja gerade von der Ascaso Steel ganz angetan seid und auch z.B. die Decent eine Thermoblockmaschine ist. Hat sich im Bereich der Thermoblocks in den letzten drei Jahren so viel getan, dass man sie heute eher empfehlen könnte?
    Vielen Dank für die Antwort und viele Grüße
  • Hey Daniel, meist sind Thermoblocksysteme in billigen Maschinen verbaut und sind sehr Temperatur inkonstant. Mittlerweile haben gewisse Hersteller rausgefunden, wie sie mit dem Thermoblock umgehen müssen und schaffen es unglaublich Temperaturkonstant zu sein. Vorteil von Thermoblocks war schon immer die schnelle Aufheizzeit und der geringe Energieverbrauch. Schöne Grüsse, Thomas
  • Die Quick Mill Pippa 4100 ist laut der Hersteller Seite kein Thermoblock sondern ein Einkreiser. Wer liegt hier falsch? :)
  • Hey Oliver, vielen Dank, dass du uns auf unseren Fehler aufmerksam machst. Wurde ausgebessert. Grüsse Thomas
  • Wie kommt denn beim Zweikreiser das Wasser in den Boiler und wonach wird die Menge geregelt?
  • Hey Lars, bei einem Zweikreiser wird das Wasser vom Wassertank durch eine Leitung in den Boiler gepumpt. Dank einem Sensor wird den Füllstand reguliert, sodass die Menge immer passt.

  • Was mich ein bisschen stört an den Siebträgermaschinen, ist ihr biederes Aussehen.
    Es gibt sehr wenige gut gelungene Kreationen.
    Auch gibt es nirgends im Internet ein Ort, wo Neuigkeiten aus der Siebträgerszene beschrieben werden.
    Deshalb wäre es gut, wenn die Kaffemacher:innen den Puls an der Zeit hätten und eine Neuigkeiten-Rubrik einführen würden, wo nicht nur neue Siebträgermaschinen und Kaffeemühlen vorgestellt, sondern auch neue Ideen zur Sprache kämen, wo ihr sozusagen das Gras wachsen hört.
  • Hallo Kaffeemacher, ist es eigentlich Standard, dass man beim Espresso ziehen den Dampfboiler ausschalten kann?
  • Hey Ernst,
    nein, das ist nicht Standard. Wird nur gemacht, um Strom zu sparen.

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