Ligre hat 2024 nicht nur eine Espressomaschine namens Ligre Youn vorgestellt, sondern auch die erste Mühle aus dem Spin-Off des deutsch-österreichischen Unternehmens Gronbach. Ligre Siji heißt die Espressomühle im Ligre-Design, die dank integrierter Waage eine konstante Dosierung des Kaffeemehls verspricht.
Einen ersten Test der Mühle haben wir Anfang des Jahres vorgenommen. Damals hatten wir noch einige Schwierigkeiten bei der Verwendung der Mühle, da die Streuung, der Winkel der Halterung des Siebträgers sowie die Füllhöhe des Siebes in Kombination mit statischer Ladung einen Teil des Kaffees verteilten, anstatt diese in den Siebträger zu mahlen.
Nach unserem ersten Test des Serienmodells hat Ligre rasch Verbesserungen vorgenommen und uns ein überarbeitetes Exemplar im Austausch gegen die von uns gekaufte Mühle zugestellt. Entsprechend gespannt waren wir, ob die Siji unseren Erwartungen an eine hochwertige Espressomühle mit Gewichtsdosierung gerecht wird. Im typischen Kaffeemacher-Stil haben wir die Mühle ausführlich vermessen, praktische Erfahrungen gesammelt und teilen nun unsere Ergebnisse, nach vielen hundert Espressobezügen und Messugen.
Optisch tritt die Ligre Siji im Set mit der Espressomaschine Youn als formschöne Einheit auf. In der aktuellen Version ist die Mühle endlich parallel und bündig zur Maschine – ein Detail, das uns beim ersten Modell störte. Das Design wirkt modern und klar: Front und Seiten sind von eloxiertem Aluminium geprägt, was der Siji einen hochwertigen Look verleiht. Allerdings entdeckt man bei näherem Hinsehen auch weniger edle Materialien. Der Deckel des Bohnenbehälters besteht an der Unterseite aus Kunststoff (mit Dichtung) und trägt oben eine Alu-Platte. Auch die gesamte Aufnahme für den Siebträger – also die Halterung, in die man den Portafilter einhängt – ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Diese Kunststoffelemente fallen im direkten Vergleich zum sonst edlen Alu-Gehäuse etwas ab.
Haptisch gibt es dennoch wenig zu meckern: Die Mühle steht stabil, und alle Teile sitzen passgenau. Im Inneren zeigt sich, dass viel Raum dem schicken Design geschuldet ist – die Siji wirkt etwas hohl, da das Gehäuse größer ist als technisch nötig. Das stört im Alltag aber kaum, zumal die Bauweise auf bewährter Technik fußt: Im Kern ist die Siji eine Eureka Mignon Specialità – also ein solides 55-mm-Scheibenmahlwerk mit direktem Antrieb – ergänzt um Ligres eigene Waagentechnologie. Die klare Formsprache der Siji passt perfekt zur Youn-Maschine, schränkt sie allerdings stilistisch etwas ein. Abseits dieses Duos dürfte die auffällige Designsprache polarisieren – die Siji will neben ihrer Partner-Maschine stehen und weniger neben irgendwelchen anderen Espressomaschinen. Insgesamt hinterlässt die Verarbeitung einen gemischten Eindruck: äußerlich schick und größtenteils hochwertig, aber nicht ganz auf dem Level, das man bei rund 1.200 € Verkaufspreis erwartet.
In puncto Bedienung zeigt sich die Siji von einer intuitiven Seite. Vorn am Display wählt man mit einer Berührung zwischen Single- und Double-Shot (einfacher oder doppelter Bezug). Ein kurzer Touch auf die Anzeige führt ins Menü, wo man unter anderem auf zeitgesteuertes Mahlen umschalten kann. Dieser Wechsel zwischen Grind-by-Weight und klassischer Zeit-Dosierung ist eine clevere Funktion, die viele andere Waagen-Mühlen nicht bieten. Im Alltag erlaubt es z. B., rasch eine größere Menge Kaffee ins Dosenbehältnis zu mahlen, ohne einen Siebträger einhängen zu müssen. Die Menüführung an sich empfanden wir als übersichtlich und logisch: Über das Display lassen sich Mahldauer bzw. Zielgewicht einstellen,die Helligkeit regeln, etc.. Die Anzeige zeigt genau das an, was man im Moment braucht – nicht mehr und nicht weniger. Insgesamt wirkt die Elektronik durchdacht und benutzerfreundlich.
Eine kleine Schwäche der Siji offenbart sich bei der Mahlgradeinstellung. Wie bei der Eureka Specialità erfolgt diese über ein kleines Stellrad oben an der Mühle, mit einer Skala von 1 bis 6 (stufenlos dazwischen). Dieses Rädchen ist leider recht filigran – präzise Feineinstellungen sind damit knifflig, vor allem wenn man öfter zwischen verschiedenen Rezepten wechselt. Wir haben im Test extreme Sprünge gemacht (von Espresso-Einstellung zu Ristretto und Lungo und zurück) und merkten, wie schwierig es ist, exakt den ursprünglichen Mahlpunkt wiederzutreffen. Oft landeten wir minimal daneben, was zu Abweichungen in der Durchlaufzeit führte (z. B. lief der Espresso plötzlich ~5 Sekunden schneller). Eureka selbst hat dieses Manko erkannt und bietet für die Specialità inzwischen größere Stellräder als Upgrade an – umso unverständlicher, dass Ligre die Chance verpasst hat, hier ab Werk nachzubessern. Im Alltag bedeutet das: häufiges Bohnenwechseln oder Rezeptvariieren liegt der Siji weniger. Bleibt man hingegen bei einem Kaffee und justiert nur gelegentlich, ist die Handhabung unkompliziert.
Wenig alltagstauglich fanden wir zudem die Mühlenreinigung. Die Siji ist – wie ihr Eureka-Kern – nicht darauf ausgelegt, schnell mal eben geöffnet zu werden. Um an die Mahlscheiben zu gelangen, muss man ziemlich schrauben und fummeln; beim Zusammenbauen ist Geduld gefragt. Hier hat unser Tester Michel durchaus geflucht, denn die Mühle ist offensichtlich nicht für regelmäßiges Öffnen konstruiert. Klar kann man mit Reinigungspulver arbeiten (das empfehlen wir wöchentlich), aber eine gründliche manuelle Reinigung alle paar Monate wäre gerade bei dunkleren, öligen Röstungen wichtig – und die macht mit der Siji wirklich keine Freude. Hier hätten wir uns einen benutzerfreundlicheren Aufbau gewünscht.
Noch ein Hinweis zur Ergonomie: Die Mahlgradeinstellung der Ligre Siji ist nicht von vorne ablesbar. Das Display und die Bedienung befinden sich auf der Oberseite; man muss also von oben draufschauen. In unserer Testumgebung stand die Mühle neben der nicht gerade zierlichen Youn-Maschine – beide Geräte sind recht hoch. Wer klein gewachsen ist oder im Sitzen (Rollstuhl) arbeitet, hat Mühe, das Display zu sehen. Dieser Aspekt der Bedienung ist nicht inklusiv gelöst. In einer durchschnittlichen Küche mag das kein Problem sein, aber es ist ein Detail, das auffällt – zumal wir es bei Eureka-Mühlen schon immer kritisiert haben und hier durch das spezielle Gehäuse noch verstärkt wird.
Kommen wir zum Herzstück der Siji: der Grind-by-Weight-Funktion. Die Mühle besitzt eine integrierte Wägezelle, die den eingehängten Siebträger zunächst tarieren soll und dann beim Mahlen in Echtzeit das Gewicht des Kaffees überwacht. In der Praxis funktioniert das beeindruckend präzise. Wir haben über viele Bezüge die Dosiergenauigkeit geprüft: Wenn wir z. B. 17,5 g als Zielmenge einstellen, dann landen in der Tasse auch ziemlich genau 17,5 g. Die Abweichungen lagen in unserem Test meist bei höchstens ±0,1 g, was absolut vernachlässigbar ist. Oft traf die Siji das Gewicht auf’s Zehntel genau – vorbildlich!
Selbst Erschütterungen brachten die Waage nicht aus der Ruhe. Wir haben im Test sogar hart auf den Tisch geklopft, ohne dass der Mahlvorgang sich irritieren ließ. Die Algorithmik scheint also robust genug, Alltagsvibrationen zu filtern. Für den Extremfall (z. B. plötzliches Verrücken der Mühle oder vielleicht ein leichtes Erdbeben) gibt es ja immer noch die manuelle Zeitsteuerung als Ausweichmöglichkeit.
Die Funktionalität des gewichtsbasierten Mahlens hat uns insgesamt überzeugt. Gerade für Einsteiger entfällt damit ein Stolperstein: Man muss sich keine Gedanken mehr um die Grammzahl machen, die Mühle liefert automatisch die richtige Menge. Das heißt, der Nutzer kann sich voll auf den Mahlgrad konzentrieren – und hier hilft wiederum die Ligre Youn Maschine, die ja Tipps gibt („geh etwas feiner“ oder „etwas gröber“). In Kombination erleichtert das System also den Weg zum gelungenen Espresso erheblich.
Unsere Alltagserfahrung mit der Waage zeigt aber auch einen wichtigen Punkt: Statische Aufladung des Kaffeemehls kann die schöne Theorie trüben. Bei bestimmten Bohnen (meist sehr helle Röstungen oder frischer Kaffee) entsteht vermehrt statische Elektrizität, und das gemahlene Pulver schießt dann sehr „fluffig“ in den Siebträger. Im ursprünglichen Modell führte das dazu, dass ab ca. 16 g so viel Kaffeemehl daneben ging, dass praktisch nichts mehr in den Siebträger passte. Ligre hat reagiert: Die neue Version der Siji mahlt deutlich kompakter in den Siebträger, das Pulver fliegt weniger auseinander. In unserem Test konnten wir problemlos 17 g dosieren, ohne dass wir den mitgelieferten Dosierring benutzen mussten. Sollte euch dennoch zu viel daneben gehen, kann man die Zielmenge geringfügig reduzieren oder den Ring aufsetzen – mit dem Funnel bleibt garantiert alles im Sieb, allerdings riskiert man durch dessen Rand auch schneller Channeling. Im normalen Betrieb klappte es bei uns aber ohne Ring, was einen echten Fortschritt zur ersten Version darstellt. Insgesamt ist die Grind-by-Weight-Funktion der Siji eine präzise und äußerst komfortable Lösung – sie nimmt einem Arbeit ab und macht das Espresso-Brühen konstanter. Lediglich bei sehr unbändiger statischer Aufladung muss man Acht geben oder kleine Anpassungen vornehmen.
Partikelverteilung der Ligre Siji: Die gemessene Korngrößenverteilung (Laserbeugung) zeigt ein typisches Espresso-Profil. Die Hauptmenge der Partikel liegt um ca. 200–250 µm (Hauptpeak bei ~211 µm), der Anteil feiner Partikel (~Feinpeak) bewegt sich um 28 %. Der Median (X50) des Mahlguts lag im Espresso-Setting bei etwa 250 µm – ein guter Durchschnittswert für Espresso. Die Kurve fällt relativ schmal aus, d.h. die Siji produziert ein enges Spektrum an Partikeln ohne übermäßige Ausreißer nach oben oder unten.
Das bedeutet in der Tasse: der Espresso gelingt mit guter Balance. Genau so haben wir es auch geschmeckt – der Bezug mit der Siji ergab einen weichen Espresso mit schöner Süße, mittelkräftigem Körper. Die Textur war samtig, Aromen von Kakao und gerösteten Mandeln traten hervor – ein Profil, das wir von der Eureka Specialità kennen und schätzen. Keine Frage, die Siji mahlt Espresso auf dem Niveau guter Haushaltmühlen.
Ein wichtiger Punkt bei unserem Test war die Partikelverteilungs-Reproduzierbarkeit. Hier haben wir die Mühle richtig gefordert: Nach dem ersten Espresso-Durchlauf (Test 4) stellten wir extrem fein für einen Ristretto (Test 5) und dann sehr grob für einen Lungo/Caffè Crème (Test 6). Anschließend ging es zurück auf den ursprünglichen Espresso-Mahlgrad (Test 7), den wir nach Augenmaß wieder eingestellt haben. Das Ergebnis: Die Korngrößenverteilung von Test 7 stimmte erstaunlich gut mit der Ausgangsmessung überein. Median, Fein- und Hauptpeak waren nahezu identisch zu vorher – ein Indiz, dass die Mühle bei gleicher Einstellung wirklich dieselbe Leistung bringt und unser optisches Justieren ziemlich genau war. Theoretisch kann die Siji also reproduzierbar mahlen.
In der Praxis hatten wir jedoch – wie im Bedienungs-Kapitel erwähnt – kleine Unterschiede in der Extraktionszeit. Das lag weniger an der Mühle selbst als an der Schwierigkeit, das winzige Einstellrad haargenau auf den alten Wert zurückzudrehen. Wer hier sorgfältig und in kleinen Schritten vorgeht, kann aber durchaus wechselnde Rezepte fahren und wieder zum Ausgangspunkt zurückfinden. Für konstanten Geschmack empfehlen wir aber, nicht allzu oft zwischen drastisch unterschiedlichen Mahlgraden zu springen – das gilt allerdings für die meisten Espressomühlen mit solch feinfühliger Einstellung.
Vergleicht man das Mahlgutprofil der Siji mit bekannten Mühlen, zeigt sich: Es entspricht dem Charakter der Eureka Specialità. Kein Wunder – identische Mahleinheit. Im Klartext: Die Siji liefert ein gutes Allround-Espresso-Profil, wie wir es von guten flachen 55 mm Scheiben kennen. Im Vergleich zu größeren 65–75 mm Mühlen (oder Single-Dosing-Grindern mit besonderen Scheiben) fehlen vielleicht ein Quäntchen mehr Klarheit oder die allerletzte Nuance Feinheit in der Partikelverteilung. Doch das Ergebnis ist auf Anhieb lecker und ausgewogen – und vielen Kaffeefreunden sogar lieber als allzu „scharf“ getrennte Geschmacksbilder. Mit der Siji kann man sowohl helle als auch dunklere Röstungen ordentlich abbilden. Sie erzeugt genug Feinanteil für eine satte Crema und Vollmundigkeit, aber nicht so viel, dass der Espresso ungenießbar bitter würde. In unseren Kursen haben wir jahrelang mit der Specialità gearbeitet und tausende Espressi damit gebrüht – die Siji reiht sich geschmacklich genau dort ein. Wer also dieses bewährte Geschmacksprofil mag, wird von der Siji nicht enttäuscht.
Unser Test der Ligre Siji hielt ein paar überraschende Erkenntnisse bereit, die über das reine Datenblatt hinausgehen. Zunächst hat uns gefreut, dass der Hersteller Feedback ernst nimmt und an der Mühle weiter gearbeitet hat. Da unser Test der erste Iteration der Mühle zwar abgedreht, aber noch nicht veröffentlicht war, erschien es uns sinnvoller, die Verbesserungen abzuwarten. Und das hast sich gelohnt.
Ebenfalls bemerkenswert ist der Hintergrund der Siji. Ligre ist ein junges Unternehmen an der deutsch-österreichischen Grenze, das jedoch aus einer langen Familientradition schöpft. Man hat sich getraut, eine etablierte Mühle (die Eureka Specialità) als Basis zu nehmen und mit eigenem Know-how aufzuwerten. Dass unter der Haube Eureka-Technik steckt, merkt man an vielen Parametern – vom Mahlgeräusch bis zur Retention – doch die Integration der Wägetechnologie ist Ligres Verdienst. Diese Waage ist keine Eureka Libra-Einheit, sondern eine eigene Entwicklung. Die hervorragende Gewichtsdosierung auf 0,1 g spricht für Ligre und die Menüführung und Funktion ist besser als jene der Libra und vor allem liefert und die Siji keinen F4 Fehler...
Die Ligre Siji erweist sich im Test als gelungene Espressomühle mit Grind-by-Weight, die vor allem durch ihre Dosierpräzision und solide Mahlqualität überzeugt. Nach der notwendigen Überarbeitung können wir viele Stärken anerkennen:
Dosiergenauigkeit: Die integrierte Waage arbeitet extrem zuverlässig – Abweichungen lagen bei ~0,1 g oder weniger. Das nimmt dem Barista daheim eine Fehlerquelle ab und erhöht die Reproduzierbarkeit von Shots enorm.
Mahlqualität: Auf Basis der Eureka 55 mm Scheiben liefert die Siji ein bewährt gutes Espresso-Mahlgut. Die Partikelverteilung ist gleichmäßig und das Geschmacksprofil ausgewogen, mit angenehmem Körper und Süße.
Lautstärke & Geschwindigkeit: Mit ~78 dB ist die Siji relativ leise. Zudem mahlt sie schnell – 18 g in ca. 8 Sekunden. Das liegt über dem Durchschnitt dieser Klasse und ermöglicht zügiges Arbeiten.
Benutzerfreundlichkeit: Die Menüführung ist simpel und intuitiv. Gewicht und Zeitmodus sind leicht wählbar, das Display zeigt klar die relevanten Infos. Für Einsteigerinnen und Einsteiger entfällt das Hantieren mit der Waage; für Fortgeschrittene bringt die Präzision Freude.
Design-Integration: Wer die Ligre Youn besitzt, erhält mit der Siji die perfekt passende Mühle – optisch wie funktional. Als Kombi-System gedacht, erleichtert sie den „guided“ Espresso-Prozess, wie ihn Ligre vorsieht.
Natürlich gibt es auch Schwächen bzw. Punkte, die man vor dem Kauf bedenken sollte:
Preis-Leistung: Rund 1.180 € (UVP) sind eine Ansage, bedenkt man, dass im Kern eine Mignon Specialità steckt. Man zahlt also einen deutlichen Aufpreis für Gehäuse-Design und Waagentechnik. Andere Mühlen mit ähnlicher Technik (z. B. Eureka Libra) sind teils günstiger.
Mahlgradverstellung: Das kleine Justierrad erlaubt zwar stufenlose Feinanpassung, ist aber fummelig. Häufiges Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Getränken erfordert viel Fingerspitzengefühl – die Reproduzierbarkeit leidet hier etwas.
Reinigung & Wartung: Die Siji ist relativ aufwendig zu reinigen. Ohne Demontage kommt man nicht an alle Ecken; das Öffnen erfordert Zeit und Sorgfalt. Wer viele dunkle, ölhaltige Bohnen nutzt, muss unbedingt mit Reinigungspulver dranbleiben, damit alte Kaffeereste das Aroma nicht verderben.
Streuverlust bei statischen Bohnen: Zwar verbessert, aber nicht komplett eliminiert – bei manchen Kaffees saut die Siji etwas herum. Ein Dosierring liegt bei und kann helfen, den Kaffee in den Siebträger zu mahlen.
Eingeschränkte Aufstellung: Durch das spezifische Design und die Top-Bedienung fühlt sich die Siji vor allem in Kombination mit der Ligre-Maschine zuhause. In anderen Setups kann das Top-Display unpraktisch sein, und die futuristische Optik muss zum Umfeld passen.
Für wen eignet sich nun diese Mühle? Aus unserer Sicht ist die Ligre Siji ideal für Heimanwenderinnnen und und Anwender, die eine komfortable Espresso-Erfahrung suchen und vielleicht bereits die Ligre Youn einsetzen.
Nicht empfehlen würden wir die Siji für Hardcore-Experimentierer, die ständig zwischen Filter, Espresso und unterschiedlichen Bohnen wechseln – dafür ist die Mahlgradanpassung und Reinigung zu umständlich. Ebenso ist sie keine klassische Single-Dose-Mühle für diejenigen, die jede Tasse mit abgewogenen Bohnen frisch mahlen möchten; da gibt es geeignetere Geräte mit nahezu null Retention.
Unterm Strich hat Ligre mit der Siji eine frische Variante eines bewährten Klassikers geschaffen. Die Mühle ist kompetent umgesetzt, fühlt sich natürlich an in der Bedienung und liefert nahbare Ergebnisse – man bekommt direkt leckeren Espresso in die Tasse, ohne Rätselraten. Zugleich zeigt sich Ligre reflektiert: Kritikpunkte der ersten Version wurden ernst genommen und ausgebessert. Die Ligre Siji ist sicher kein Schnäppchen und auch nicht perfekt, aber sie macht Spaß, hält was sie verspricht und bringt neuen Schwung ins Segment der Espresso-Grinder. Für alle, die auf bequeme Präzision stehen und bereit sind, dafür zu investieren, ist diese Mühle definitiv eine Überlegung wert. Prost – und auf guten Kaffee!
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
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