Die Ascaso Steel Duo PID hat uns bei unserem ersten Test positiv überrascht. Die Maschine der spanischen Firma ist ein doppelter Thermoblock. Sie zeichnet alles aus, was eine moderne und gute Thermoblock-Espressomaschine ausmacht. Sie ist nicht nur so schnell heiß, wie es Thermoblockmaschinen eigen ist. Sie ist auch Temperaturstabil und wie stabil sie ist, dass hat uns in unserem Test Anfang 2021 besonders überrascht. Durch die schnelle Aufheizzeit ist die Maschine auch sehr energieeffizient und verbraucht bis zu drei Mal weniger Strom als Zweikreiser-Boiler-Espressomaschinen oder auch Dualboiler.
Doch wir hatten einen Kritikpunkt beim alten Modell: das Schäumverhalten der Maschine ließ zu wünschen übrigen. Die Ascaso Steel Duo PID in der alten Fassung mit dem Dampf-Thermoblock nicht so viel Leistung in die Kanne. Genau daran hat der Hersteller aus Barcelona nun gearbeitet. Aus diesem Grund haben wir der Ascaso Steel Duo PID New ein weiteres Video gewidmet.
Disclaimer: wir haben die Ascaso Steel Duo PID in der Schweiz zwischenzeitlich in unseren Shop aufgenommen. Ihr solltet das wissen, wenn ihr diesen Artikel lest. Es ist dennoch unser Anspruch, Stärken und Schwächen der Maschine klar aufzuzeigen.
Die Schäumperfomance der Ascaso Steel Duo PID wurde grundsätzlich überarbeitet. Der Hersteller spricht von +25 % Leistung. Und in der Tat hat die Maschine beim Schäumen deutlich mehr Kraft. Der Dampfdruck kann nun auch manuell in der Maschine verstellt werden. Die Maschine schäumt kraftvoll in ca. 30 Sekunden ein 0,6er Liter-Kanne auf Temperatur. Sie kann dabei gut die gesamte Milch in der Rollphase zum zirkulieren bringen.
Eine positive Veränderung ist, dass der Milchschaum nicht mehr wie beim alten Modell direkt über den Kippschalter auf der Maschine gestartet wird. Stattdessen wird mit dem Schalter nur noch der Dampf-Thermoblock gestartet. Das Schäumen wird erst durch das Drehen des seitlichen Holzrades eröffnet. Dadurch fällt ein weiterer, von uns kritisierter Posten weg. Der Dampf startet durch das Drehen des Holzrades direkt und baut sich nicht erst auf. Das war der Fall, als der Thermoblock noch über den Kippschalter gestartet wurde.
Mit dem neuen Aufbau raten wir dazu, die Dampflanze zunächst gut auszublasen. Es sammelt sich schnell viel Druck und Kondenswasser in der Lanze und in der Leitung und diese führen sonst dazu, dass beim ersten Starten des Dampfes zu viel Druck in die Milchkanne geblasen wird. Dadurch entstehen bei Nichtbeachtung viele große Bläschen, die nicht einfach heraus zu drehen sind.
Die Ascaso Steel Duo PID erhitzt die Milch immer noch gemütlich. Ca. 30 - 35 Sekunden dauert es, bis der Schaum auf Temperatur ist. In dieser Zeit können gerade auch Latte Art Anfängerinnen und Anfänger ohne Stress die Zieh- und Rollphase durchlaufen.
Links die neue, rechts die alte Ascaso Steel Duo PID. Neu ist nicht die Farbe. Weiß ist immer noch verfügbar. Neu ist das Dampfrad aus Holz.
Der Hersteller Ascaso hat mit dem Update der Duo PID die Kritik von uns und vielen Home Barista ernst genommen. Das spricht nicht nur für Ascaso, sondern macht Hoffnung, dass die Maschine weiter und weiter entwickelt wird.
Schon heute ist die Ascaso Steel Duo PID für mich als Barista und Verfasser dieses Artikels eine der fünf interessantesten Espressomaschinen für Zuhause. Wenn Ascaso folgende Dinge angeht, steigt die Espressomaschine weiter in meinem persönlichen Ranking:
Wenn die Ascaso Steel Duo PID von eurem lokalen Fachhändler richtig eingestellt wurde, ist sie nach fünf Minuten auf Betriebstemperatur. Dass ist eine echte Stärke der Maschine. Während bei vielen Espressomaschinen der Tag nach der Espressomaschine geplant werden muss, damit diese in 25 bis 30 Minuten heiß ist, kann die Ascaso auch recht spontan auf Temperatur gebracht werden.
Damit ist die Ascaso Steel Duo PID gut geeignet, nach kurzer Zeit sehr guten Espresso zu brühen (siehe auch Empfehlung Siebe und Tamper).
Allerdings wurden die von uns getesteten Espressomaschine alle mit falschem Offset ausgeliefert. Die Brühtemperatur wich zwischen 2 und 4 Grad von der angezeigten Brühtemperatur ab. Wir haben zu diesem Zweck 3! Maschinen mit kalibrieten Thermometern gemessen.
Das Offset der Maschine kann und muss von eurem lokalen Fachhändler eingestellt werden. Darauf solltet ihr beim Kauf der Maschine achten. Es braucht ein professionelles Scace Temperaturmessgerät. Diese Messung kann nicht mit einem einfachen Thermometer Zuhause vorgenommen werden.
In diesem kurzen Video erklären wir, wie die Veränderungen der Offset- und Dampfeinstellung vorgenommen werden können.
Eine neuere Erkenntnis für uns ist, dass die Ascaso Steel Duo PID bei längerer Stehzeit von +15 Minuten über die Zieltemperatur hinaus überhitzt. Sie kann jedoch durch spülen wieder auf die Zieltemperatur gebracht werden.
Wir haben die Brühtemperatur so eingestellt, dass sie beim ersten Bezug noch leicht unter der Zieltemperatur ist und beim zweiten Bezug dann genau im Bereich ankommt. Beim dritten Bezug ist der Siebträger dann so durchgeheizt, dass die Temperatur perfekt 93 Grad entspricht.
Diese Einstellungen können je nach Bedürfnis vorgenommen werden. Als Orientierung sollte betrachtet werden, was der bevorzugte Brühzeitpunkt ist. Mit der hier eingestellten Temperatur haben wir einen guten Kompromiss gewählt. Der erste Bezug ist zwar noch leicht unter dem Ziel, aber alle weiteren, auch wenn die Maschine länger an ist, ist genau in der Zielrange (vorher spülen bei längerer Stehzeit nicht vergessen).
In Deutschland bietet Espressopool als Importeur der Ascaso Steel Duo PID einen Update Service für das alte Ascaso Modell an. Dieser wird auch von lokalen Fachhändlern durchführbar sein.
Wir empfehlen euch für die Maschine andere Siebe und einen passenden Tamper, der zu den sieben passt. Der lokale Fachhandel kann euch da beraten. Wir upgraden bei uns die Ascaso z.B. mit einem 18 Gramm IMS Competition Sieb (DE, CH).
Der Siebträger fasst Siebe der Größe 58 mm. Ein Tamper der entsprechenden Größe reicht von 58 - 58,4 mm.
Schaut euch dazu auch unseren eigenen Tamper an, den wir lokal am Niederrhein herstellen. Zum KM Tamper in Deutschland/EU und in der Schweiz geht es hier.
Könnt Ihr etwas zu Qualität/ Langlebigkeit bzw. zum Service, wenn denn mal was kaputt geht, sagen?
Hab da leider mit meiner aktuellen Maschine (Sage Oracle Touch) nicht so tolle Erfahrungen gemacht..
Was empfiehlt ihr für einen Tamper? Möchte ihn austauschen.
Danke für eure Rückmeldung.
Ich wollte euch meine Erfahrung zum Upgrade Kit nicht vorenthalten. Ich hatte die Chance meine Maschine bei meinem Händler umrüsten zu lassen und was soll ich sagen, man merkt, dass nun deutlich mehr Power dahinter steckt. Man muss nun deutlich mehr Kondenswasser ausblasen, als es mit der alten Variante nötig war und man erzeugt schnell so viel Dampf, dass das kleine Display von innen beschlägt. @Kaffemacher ist das auch eure Erfahrung mit grösseren Menge an Kondenswasser? Ansonsten bin ich sehr happy mit der Maschine und der neuen Dampfleistung.
Apropos Offset, mein Händler hat wohl lange mit Espressopool diskutiert zu diesem Thema und von ihrer Seite (und wohl offiziell Ascaso) kam total Entwarnung, dass sie diese Problematik nicht feststellen konnten.
Grüsse, Julian
Danke für deine Erfahrungswerte. Leider gibt es durch die starke Dampfleistung immer mal wieder etwas Kondenswasser am Display, da hast du recht. Ds Display wurde dadurch bei uns noch nie beschädigt.
Bezüglich Offset bekommen wir von unseren Zwischenhändler oft das gleiche gesagt, in der Realität sieht es dann jedoch doch anders aus.
Gruss
Pascal
Ein Offset haben aber doch viele Maschinen, ohne dass es von euch jedesmal kritisiert wird!
Dies empfinde ich schon ein wenig „ungerecht“.
Meine früheren Rockets (Mozzafiato, Cinquantotto) und auch die Rancilio Silvia hatten alle ein dickes Offset (beim Duoboiler war das Ausmaß sogar abhängig davon, ob Dampfkessel ein- oder ausgeschaltet ist!) - und da kann man es nichtmal einstellen/korrigieren, was die Ascaso mit wenigen Tastendrücken ganz einfach erlaubt!!!
Gruß Michael
Vielen Dank für das tolle Update-Video.
Kann es wirklich sein, dass Ascaso bzgl. Vibrationen absolut nichts verbessert hat? Dass die Tassen oben vibrieren ist bei Haushaltsmaschinen ja noch akzeptabel, aber unten beim Bezug ist das wirklich ein No-Go. Immerhin reden wir hier von 2000.- und Ascaso kann doch kein Interesse haben, dass sich die Maschine wegen so einer Lappalie nicht verkauft...?
Liebe Grüsse
Johannes
im Video erklärt ihr, dass nach dem Flowmeter über das OPV Wasser abgezweigt und zurück in den Tank geleitet wird, wodurch weniger Menge in der Tasse landen kann. Als mögliche Lösung beschreibt ihr die Verwendung einer Waage. Wenn ich alles richtig verstehe müsste sich durch das "abzweigen" des Wassers ja aber auch die Extraktionszeit erhöhen die benötigt wird um die gewünschte Menge in der Tasse zu erreichen. Was messe ich dann genau mit der Waage ? Extrahiere ich bis ich mein gewünschtes brew ration erreicht habe und vernachlässige dabei die Extraktionszeit ? Bzw. stellt sich mir auch die Frage wie ich den Mahlgrad richtig einstelle wenn mein Ziel doch ein brew ratio von z.B. 1:2.5 innerhalb einer Extraktionszeit von 25-30 Sek ist, die Extraktionszeit aber davon abhängt wie viel Wasser über das OPV abfließt. Könntet ihr mir da evtl. etwas Licht ins Dunkle bringen bzw. mir erklären ob ich einen Denkfehler begangen habe ?
Gruß,
Dominik
Grundsätzlich legst du ein Brew Ratio fest und weisst dadurch wie viel Menge du schlussendlich in der Tasse haben möchtest. Diese Menge solltest du in deiner gewünschten Zeit erreichen. Wenn die Zeit überschritten wird, dann stellst du die Mühle gröber und wenn die Zeit unterschritten wird, dann stellst du die Mühle feiner. Ich hoffe es ist dir jetzt klarer. Gruss Thomas
Also, SO stark sind die Schwankungen bei MIR aber gar nicht; nur wenn ich den Kaffee wechsle, benutze ich eine Waage zum Einstellen der Wassermenge, diese wird dann aber recht genau geliefert, solange ich den Kaffee nicht wechsle oder sonst etwas verändere…
Sind bei EUCH die Schwankungen sooooo groß im „Normalbetrieb“?
Gruß Michael
Interessant wäre, ob ein ausgesteckter Tassenwärmer Einfluss hat auf die Temperaturkonstanz / Offset. Wäre es möglich, die Maschine direkt mit ausgestecktem Tassenwärmer und Kalibrierung zu bekommen?
Liebe Grüssen
Bei uns verlässt keine Maschine ohne Test das Haus, somit wird jede Maschine kalibriert, jedoch müsste man den Tassenwärmer selbst anstecken, da man dafür das Gehäuse öffnen muss. Bei weiteren Fragen kannst du dich gerne bei shop@kaffeemacher.ch melden.
Gruss Pascal
Wie lange vor einem Bezug sollte denn gespült werden - ist vor dem Mahlen, Tampen usw. ok? Und wie lange sollte dann das Wasser laufen - eher 2 oder eher 5 Sekunden?
Danke für Eure tolle Arbeit. Ich habe die "alte" Version und liebe sie!
Was mich aber nervt ist, dass der unten zweigeteilte Siebhalter sich so schlecht reinigen lässt. Kann man den öffnen? Ich mache eh immer nur einzelne (doppel-) Espressi.
Viele Grüße
Robin
Danke für den wie immer informativen Artikel! Gibt es einen Grund, warum ihr jeweils nur die Steel Duo erwähnt? Gibt es einen Grund, dass ihr die Uno nicht empfehlt? Als „selten-Milch“ trinker erscheint mir die Uno die bessere Lösung. Ausser der fehlenden Heisswasserdüse - ich gehe mal davon aus, der Heisswasserbezug funktioniert über die Dampfdüse, gibt es keinen Unterschied.
Danke Dirk
Werdet Ihr ebenfalls das Upgrade von alt zu neuer Version anbieten und wen ja wie teuer wird es sein?
Danke für die Rückmeldung
Gruess
Kevin
ihr schreibt die Ascaso Steel Duo PID gehört zu den interessantesten fünf Maschinen für den Heimbereich.
Welches sind denn die anderen vier Maschinen?
Viele Grüße
Was denkst du?