Die Gaggia New Classic ist eine interessante Espressomaschine die als Einstieg in die Welt des Espressso zubereitens sehr gut geeignet ist. Der kleine Einkreiser punktet in Sachen Verbauung, ist solide und liefert gute Ergebnisse. Nur eines muss man lernen: die Kontrolle der Temperatur um perfekten Espresso zu brühen.
Grössere und teurere Espressomaschine sowie Zweikreiser-Espressomaschinen und insbesondere Espressomaschinen mit PID-Steuerung zeichnet eine konstante Brühtemperatur aus. Bei Einkreisern muss man da Abstriche machen, vor allem wenn zwischen Schäumen und Espresso beziehen gewechselt werden soll.
Bei einem Einkreiser wird sowohl das Brühwasser also auch der Dampf für das Schäumen der Milch aus einem Boiler bezogen. Deshalb der Name Einkreiser. Für das Zubereiten des Espressos ist aber eine andere Temperatur notwendig als für das Schäumen der Milch.
Die perfekte Espresso-Brühtemperatur liegt zwischen 92 und 94 Grad. Um Schäumen zu können, muss die Temperatur im Boiler auf über 120 Grad erhöht werden. Erst dann entsteht der notwendige Druck. Bei der Gaggia New Classic startet man das Aufheizen mit dem Knopf-Druck der Schäumtaste.
Um die perfekte Brühtemperatur nach dem Schäumen zu erreichen und auch beim Aufheizen nach dem Starten der Maschine zu finden, haben wir für euch einen Schäum-Spül-Wartezeit Rhythmus entwickelt, denn wir euch hier vorstellen.
Startet man die Gaggia New Classic, ist sie laut Signalleuchten bereits nach wenigen Minuten betriebsbereit. Sowohl die Leuchte am An-Aus-Schalter sowie die Espresso-Bezugslampe leuchten. Die effektive Brühtemperatur ist nun aber zu heiss. Was also tun?
Wir empfehlen euch folgendes Vorgehen beim Start der Gaggia:
Sollen unmittelbar danach weitere Espressi zubereitet werden, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
Wird zwischendurch Cappuccino gebrüht, sollte das Vorgehen wieder wie zum Start durchgeführt werden. Also mit einer Spülphase von 10 Sekunden.
Es folgt ein Test der Gaggia New Classic. Für den Moment war uns wichtig, euch diese Tipps hier verschriftlicht zu liefern. Eine passende Mühle zur Gaggia New Classic ist z.B. die Sage Smart Grind Pro.
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
12 Kommentare
Vielen herzlichen Dank für den (wie immer) ausführlichen und detaillerten Beitrag.
Habt ihr vielleich schon darüber nachgedacht, einen Beitrag über den Umbau von Gaggia Classic bzw. Gaggia Classic Pro mit "GAGGIUINO" auszuarbeiten.
Das wäre richtig toll.
Beste Grüße
meine Maschine ist eine Gaggia Coffe de luxe. Der Luxus besteht darin, daß sie weder Magnetventil noch Druckbegrenzungsventil hat.
Gut schmeckenden Kaffee erhalte ich jetzt regelmäßig mit folgendem Vorgehen:
Frisches Wasser in den gesäuberten Wasserbehälter (für mich ~viertel gefüllt, mache nur 2 Tassen)
Kessel etwas spülen und Maschine mit eingehängtem Siebträger !ohne Sieb! einschalten (weiche Feder). Küchenwecker 15 Min stellen.
Nach 10 Min verdampftes Wasser im Kessel nachfüllen: Pumpe gerade so lange einschalten bis erste Tropfen aus Duschsieb kommen. Weitere ~5Min warten.
Kaffee in kaltes Sieb mahlen, gleichmäßig verteilen und mit !! MAX 1 KILO !! glätten. (Begründung pidsilvia.com)
Nach ~15 Min auf Einschalten der Heizung warten (grünes Licht geht aus). Sieb sanft in Siebträger drücken und einhängen.
Die vorgewärmten Tassen unter Ausläufe des Siebträgers stellen. Bezug starten , nach ~25 Sek abschalten. (Der Mahlgrad sollte so eingestellt sein)
Der Puck sollte nach dem Ausklopfen einen ganz leichten Abdruck von Duschsieb und Schraube haben.
P.S. ANDREAS Zu Messingduschplatte. Kaum Unterschied Alu scheint günstiger zu sein.
Grüße,
Gerald
überlege mir die Gaggia New Classic zu kaufen. Passt das IMS Competition E61 Doppelsieb (18g) auch in den Siebträger der Gaggia? Ist ja ein 58er?
Liebe Grüße
Martin
ich habe vergessen darauf hinzuweisen, daß "meister eder" 15 Minuten Warten nach dem Einschalten empfiehlt ! Mit eingehängtem Siebträger. Falls unbekannt : "meister eder" ist das Pseudonym eines Mannes, der mit Max unterschreibt und in Kaffee-Netz und Kaffee-Welt viele Beiträge geschrieben hat.
Grüße,
Gerald
ich habe den Beitrag von "meister eder" erst kürzlich wiedergefunden und 3 oder 4 Espressi auf diese Weise erzeugt. Die schmeckten deutlich anders als was ich bisher zusammengebraut habe. Ob sie aber vor unseren Freunden von kaffeemacher bestehen können ?? Jedenfalls waren sie nicht häßlich bitter oder sauer. Probier's doch einfach aus. Das Lauern auf das Verlöschen der grünen Leuchte ist nicht sehr angenehm. Zum Messen habe ich keine Einrichtung. Und wie sagte der Physikprofessor in seiner Vorlesung : "Wer mißt, mißt Mist". Temperatur ist besonders schlimm, habe ich erlebt.
Beste Grüße,
Gerald
Vielen Dank für die wertvollen Tipps.
Kurze Frage: Ist es möglich mit der Gaggia New Classic schnell zwischen einem einzelnen Espresso (single shot) & einem doppelten zu wechseln? Ich frage, da es ja nur einen einzigen Knopf für die Kaffeausgabe hat & man deshalb ja nur eine Wassermenge programmieren kann.
Beste Grüsse aus Zürich
ich betreibe das alte Modell (bis 2014) - auf dem die New Classic bekanntlich basiert. Dafür gibt es den Tipp, die Alu-Verteilplatte durch Messing bzw. Edelstahl zu ersetzen und somit mehr Masse in die "heiße Zone" zu bringen. Evtl. ist das auch bei der New Classic eine Option, um (zumindest etwas) über die 20-25 Sekunden zu kommen.
(Ich hab leider keine Möglichkeit, die Temperatur so exakt zu messen, bin aber prinzipiell zufrieden mit dem Ding.)
Mit besten Grüßen aus Wien
Gibt es z.B. hier:
https://www.tidaka.net/de/zubehoer/duschplatten-wasserverteiler/jetzt-neue-version-aus-edelstahl-wasserverteiler-duschplatte-gaggia-haushaltsmaschinen-v2a.html
oder hier:
https://www.espressoxxl.de/GAGGIA-MILANO-GAGGIA-CLASSIC-KESSEL-ELEKTRISCHE-KOMPONENTEN
Die Maschine ist Top und fuer den Preis unschlagbar. Allerdings habe ich damals und jetzt noch einiges an Zubehoer gekauft, Sieb, Tamper, WDT und Leveler.
Das hilft auf jeden Fall einen guten und runden Espresso mit der Maschine zu produzieren.
Ich habe die New Classic seit einem halben Jahr und kann Eurem Fazit voll zustimmen. Das Problem des geringen Abstandes zwischen Siebträger und Tropfschale lässt sich mit einer bodenlosen Variante lösen (auch als original Zubehör erhältlich).
Zudem habe ich eine PID Steuerung verbaut und den Brühdruck durch Austausch der Feder im Überdruckventil auf 9 Bar eingestellt.
Die Jungs von shadesofcoffee.co.uk haben sich auf Tuning der Classic spezialisiert und ich kann sie jedem nur wärmstens empfehlen, der sich mit dem Gedanken trägt seine Maschine aufzuwerten.
Grüße aus dem Rheinland
Zur Gaggia CC und der Stabilität der Temperatur schrieb "meister eder" am 3.April 2012 :
Wenn es nur um Espresso geht, ist die Gaggia vollkommen ausreichend. Man muß wissen, wie mit ihr umzugehen ist. Sie mag es nicht, durch Leerbezüge aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Sie ist durch die externe Heizung und den nah daran liegenden Thermostaten eigentlich sehr gewitzt konstruiert und erzeugt, gemessen an den Daten (winziger 140ml Kessel, starke 1450W Heizung und billiger Thermostat mit mehr als 10° Hysterese ) eine eigentlich sehr stabile Temperatur. Wenn man eine Kaffeemischung findet, die bei genau dieser Temperatur gut schmeckt, hat man es geschafft. Wenn man darauf achtet, dann den Bezug zu sarten. wenn die Heizung gerade erst angesprungen ist, sackt die Temperatur kaum weg während des Bezuges.
Das müßte euch eigentlich interessieren. Ich würde mich über eure Nachricht freuen.
Freundliche Grüße
Gerald
Also ist deine Erfahrung, dass der Kaffee am Besten kommt, wenn man gar keinen Leerbezug (weder 2 s noch 10 s) macht?
Beste Grüsse,
Moritz
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