Mamy: Robusta-Espresso und Kaffee-Pionier aus Guinea

Mamy: Robusta-Espresso und Kaffee-Pionier aus Guinea

Vor vier Jahren flatterte eine Email von Mamy Dioubaté aus Guinea in mein Postfach. Mamy bat mich, einige Robusta-Kaffeemuster für ihn zu verkosten. Wie ihr in der unten stehenden kleinen Geschichte lesen könnt, fiel der Kaffee damals durch. Doch wir sind zusammen dran geblieben. Heute ist Mamys Robusta als Espresso eine Wucht! Eine dichte Robusta-Crema, ein cremiger und schwerer Körper sowie Noten von Toffee mit einem langen Nachgeschmack zeichnen den Espresso aus.

Kaffee ist für uns Beziehungsarbeit. Kaffee wächst langsam und die Entwicklung von Qualität erfordert Geduld. Verbesserungen werden von Ernte zu Ernte, also von Jahr zu Jahr erzielt. Das ist ein gemeinsamer Lernweg.

Nun können wir Mamys Espresso gemeinsam mit euch trinken. Und wir sind mächtig stolz, dass wir Teil dieses Projektes sind.

Mamy Dioubaté ist eine Pionier. Er hat eine Vision. Mamy will die “Zukunft Robusta machen”, so sein Leitspruch. Er begleitet Robusta-Farmerinnen und Farmer in der ländlichen Regenwald Region Guineas bei der Qualitätsverbesserung ihrer Kaffeeernte.

Mir gibt die Begegnung mit Mamy, der Austausch und die Zusammenarbeit Zukunftsmut. Zusammen machen wir Schritte zu sozialen, ökologischen und ökonomischen Verbesserungen in der Region Macenta. Gleichzeitig ist die Zusammenarbeit ein Beispiel dafür, wie wir mit Kaffeeproduzierenden arbeiten wollen.

Wir haben uns für die zukünftige Arbeit mit Mamy stark committet und einen erheblichen Teil der nächsten Ernte vorfinanziert.

Einen schönen Jahresausklang,

Benjamin Hohlmann

Ab sofort gibt es Mamys Robusta Espresso in unseren Shops:

Hier sprechen Philipp und Mamy über die Arbeit in Guinea und den Prozess der letzten Jahre.

Guineas Fine Robusta Pionier

Als mich Mamys Mail vor viereinhalb Jahren erreichte wurde ich neugierig. Kaffees aus Westafrika und insbesondere aus Guinea sind in Europa kaum präsent. Zudem war spürbar, dass ein Macher begann eine Vision zu entwickeln.

Mamy arbeitete zu der Zeit an der FU Berlin an seiner Dissertation über die “Globale Kaffee-Wertschöpfungskette”. Er schrieb mir damals: “Die Produzenten vor Ort haben ernstliche Probleme den Kaffee zu exportieren (insb. aus finanziellen Gründen).” Wenn die Qualität die europäischen Marktanforderungen erfülle, […] gedenke ich mich wirtschaftlich zu engagieren und den Kaffee Containerweise zu exportieren. Dabei strebe ich an: (1) den Kaffee bekannt zu machen; (2) die Wertschöpfungskette auf nur zwei Ebenen (Bauer und Bäuerinnen -> Ich -> Röster) zu verkürzen; um (3) den generierten add value anteilig in den Produzenten (faire und stabile Einkaufpreise) und nachhaltige Anbaumethoden, zu reinvestieren, aber auch die Produktion skalieren.”

Bald erreichte mich das Kaffeemuster und ich habe ehrlich Feedback gegeben.

“Der Kaffee hat vermutlich im Processing vom Baum bis in den Sack an Qualität verloren. Problematisch sind verschieden off tastes die nicht in den Kaffee gehören, darunter Motoröl und Fisch. Das kann durch Verunreinigung des Kaffees beim Trocknen passiert sein, oder durch spätere Lagerung. […]”

“Das hört sich vielleicht alles nicht optimistisch an, aber wir sehen eher die Chancen. Ja, der Kaffee ist derzeit noch kein Fine Robusta. Das kann aber vermutlich durch besseres Processing erreicht werden. Nur wenn Sie sagen, dass die Abläufe schon vor Ort optimiert und angeschaut wurden, dann würde ich sagen, der Kaffee hat kein Potential.”

Seitdem ist viel Zeit vergangen. Mamy hat Macenta Beans gegründet und mit den Produzierenden der Region die Verarbeitung des Kaffee komplett überarbeitet. Eine der modernsten Verarbeitungsanlagen in Westafrika erlaubt es Macenta Beans heute, das volle Potential der Kaffees zu entwickeln.

Mamy glaubte an das Qualitätspotential von guten Robustas (technisch Canephoras) und wir glauben an Mamy. Von Anfang an haben wir seine Arbeit unterstützt und nun haben wir gemeinsam einen der besten Robusta-Espressos lanciert, den wir bisher getrunken haben.

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