Die Profitec Twist SD54 ist eine kompakte Single-Dosing-Espressomühle, die uns im Test geschmacklich wirklich überzeugt hat und auch sonst vieles richtig macht. Wir haben die Mühle ausführlich in allen Kategorien geprüft – von Design und Verarbeitung über Mahlgradverstellung, Lautstärke und Partikelverteilung bis zu Totraum, Reinigung, Zubehör und Preis-Leistung. In diesem Beitrag fassen wir unsere Eindrücke zusammen und verraten, für wen sich diese Mühle besonders eignet.
Lange Version unseres Testvideos zur Profitec Test SD54. Zur kurzen Version und zur englischen Übersetzung (in Arbeit).
Auf den ersten Blick macht die Profitec Twist SD54 einen hochwertigen Eindruck. Das Design folgt der modernen Profitec-Formsprache und passt optisch perfekt neben aktuelle Profitec-Espressomaschinen. Das Gehäuse ist sauber verarbeitet, massiv und leicht nach vorne geneigt – ein schickes, funktionales Design. Mit 7 kg Gewicht bringt die Twist ordentlich Masse auf die Waage. Die kompakten Abmessungen (ca. 12 cm Breite, 22–23 cm Tiefe und 35 cm Höhe) sorgen dafür, dass sie auf jedem Küchenbuffet Platz findet. Trotz der kleinen Stellfläche wirkt sie dank der soliden Metallbasis stabil und wertig.
Wir haben die Mühle im letzten Jahr erstmals als Prototyp auf der World of Coffee gesehen und waren gespannt, was daraus geworden ist. Umso erfreuter sind wir nun über das fertige Modell: Die Profitec Twist fühlt sich richtig gut an – nichts wackelt oder klappert. Ein kleines Detail am Rande: Unser Testgerät wird künftig in unserer Kaffeemacher-Akademie eingesetzt. Der zuständige Trainer hat schon „Akademie“ darauf notiert – ein gutes Zeichen dafür, wie angetan wir von der Mühle sind. Natürlich gibt es auch bei der Twist ein paar Kleinigkeiten zu meckern (dazu gleich mehr), aber insgesamt stimmt die Verarbeitungsqualität. Dass Profitec als deutsches Unternehmen (Produktion in Europa) hinter der Mühle steht, merkt man an der robusten Bauweise.
Die Profitec Twist SD54 besitzt eine stufenlose Mahlgradverstellung über ein Schneckengewinde (Worm Gear). Das bedeutet: Die Einstellung ist sehr fein und präzise, allerdings erfordert ein größerer Wechsel – etwa von Espresso- auf Filtermahlgrad – viele Umdrehungen am Einstellrad. Im Alltag ist das kein Problem, solange man hauptsächlich Espresso mahlt. Kleine Veränderungen am Mahlgrad gehen leicht von der Hand und der Widerstand des Verstellmechanismus ist angenehm. Man kann damit äußerst fein dosieren, was gerade für die Espresso-Feineinstellung ideal ist. Allerdings würden wir nicht in unserer täglichen Praxis ungern zwischen Espresso und Filter hin- und her wechseln. Für einen gelegentlichen Filterkaffee testweise ist die Range aber da, wenn man die Mühle bis zum äußeren grob stellt.
Eine kleine Schwäche der Mahlgrad-Skala haben wir entdeckt: Der Einstellring ist fein gegliedert und lässt im Prinzip eine genaue Einstellung zu. Allerdings ist der fixierte Rasterpunkt an der Mühle weiter unten angebracht. Die Gewinderad liegt dazwischen und verführt, die Mahlgradeinstellung als Referenzpunkt daran zu orientieren. Dieses Rad ist aber deutlich gröber geraffelt als die Mahlgradeinstellung, was es dann auch schwieriger macht, den genauen Mahlgrad wieder zu finden.
In der Praxis bedeutet das, man muss genau hinschauen, um seinen Mahlgrad wiederzufinden. In unserem Test ist es einmal passiert, dass wir nach mehrfachem Verstellen (Espresso -> Lungo -> zurück zum Espresso) nicht exakt auf die ursprüngliche Position zurückgekehrt sind. Die Folge war eine um etwa 5 Sekunden veränderte Extraktionszeit – nichts Dramatisches, aber erwähnenswert. Wir vermuten, dass es daran lag, den exakten Strich nicht getroffen zu haben. Mit ein wenig Sorgfalt lässt sich der Mahlgrad aber reproduzierbar einstellen.
Zur Not kann man auch den Nullpunkt justieren: Wenn man die oberen drei Schrauben löst, die Mahlscheiben vorsichtig bis zum Schleifpunkt zudreht und dann die Skala neu justiert, stimmt die Referenz wieder. Das ist etwas umständlich, aber immerhin möglich. Insgesamt bewerten wir die Mahlgradverstellung als gut – präzise und feinfühlig, mit minimalen Abzügen für die etwas fummelige Skalenanzeige.
Die generelle Bedienung der Mühle ist simpel und intuitiv. Es gibt keinen Timer oder Display, sondern einen einzigen Knopf zum Ein- und Ausschalten. Dieser leuchtet weiß, solange die Mühle in Betrieb ist, und erlischt im Stand-by. Uns gefällt, dass Profitec hier auf unnötigen Dauerleucht-Schnickschnack verzichtet hat. Im Alltag heißt das: Kaffeebohnen einwiegen, einwerfen, Knopf drücken und mahlen, bis alles durch ist. Fertig.
Schauen wir auf die Leistungsdaten beim Mahlen: Die Twist SD54 ist eher gemütlich unterwegs. In unseren Tests benötigte sie rund 15 Sekunden, um 18 g Kaffee auf Espressomahlgrad durchzumahlen. Das entspricht grob 1,2 Gramm pro Sekunde – definitiv auf der langsameren Seite im Vergleich zu größeren Mühlen mit z.B. 64 mm Mahlscheiben. Verantwortlich dafür sind wohl die etwas kleineren 54 mm flachen Mahlscheiben und der auf Präzision getrimmte Motor mit 1400 U/min (ohne Last). Für den Heimgebrauch ist die Geschwindigkeit aber völlig in Ordnung. Man schaut den 15 Sekunden gerne zu, zumal dabei kein Stress aufkommt. In einer hektischen Gastroumgebung wäre die Twist zu langsam, doch dafür ist sie auch nicht gedacht.
Bei der Lautstärke sortiert sich die Profitec Twist im hinteren Mittelfeld ein. Im Leerlauf (ohne Bohnen) läuft sie erstaunlich leise. Sobald die Bohnen gemahlen werden, steigt die Geräuschkulisse aber merklich an. Wir haben ca. 84 dB direkt über der Mühle gemessen. Das ist nicht flüsterleise, aber auch kein Krawallmacher – in unserer großen Testreihe kratzen die lautesten Mühlen an der 90 dB-Marke, und die leisesten liegen um die 72 dB. Die Twist liegt also im normalen Bereich. Positiv fällt auf, dass sich das Mahlen nicht angestrengt oder kreischend anhört, sondern relativ satt und ruhig für die Ohren ist.
Eine der hervorstechenden Qualitäten ist die Temperaturstabilität. Im Dauerleistungstest hat uns die Twist überrascht: Wir haben hintereinander viele Bezüge gemahlen (so viel Espresso trinkt man zuhause selten am Stück) und dabei die Temperatur der Mahlscheiben bzw. des Mahlguts gemessen. Das Ergebnis: Kaum eine Erwärmung! Selbst nach mehreren Doppio-Shots in Folge fühlten sich die ausgegebenen Kaffeepulver nur minimal wärmer an und unsere Messungen zeigten quasi keinen nennenswerten Temperaturanstieg. Vermutlich hilft hier das offene Design mit Lüftungsöffnungen am Gehäuse – die Wärme staut sich nicht. Diese exzellente Kühlleistung schafft Vertrauen, dass auch bei intensiver Nutzung kein Geschmacksverlust durch überhitztes Mahlgut droht. In dieser Disziplin hängt die Twist so manche andere Mühle ab.
Ein wichtiges Thema bei Single-Dosing-Mühlen ist der Totraum, also Kaffeemengen, die in der Mühle zurückbleiben. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan – ältere Mühlen (wir erinnern uns mit Schaudern an die ECM S-Manuale 64) hatten zweistellige Grammmengen an Totraum! Die Profitec Twist schlägt da ein neues Kapitel auf und zeigt sehr erfreuliche Werte. Wir messen verschiedene Arten von Totraum:
Der Gesamttotraum der Twist summiert sich damit auf ungefähr 0,8 g. Das ist Welten entfernt von früheren Modellen mit 5, 10 oder gar 12 g und bedeutet im Alltag: Wenig Verlust und kaum Altkaffee im Mahlgut. Dennoch empfehlen wir, die Mühle regelmäßig zu reinigen, damit sich der permanente Totraum nicht unnötig vergrößert. Mit der Zeit könnten sich sonst an der Auswurfschute oder im Mahlkammer-Eingang mehr Reste ablagern, die dann doch mal als kleines Schwänzchen alter Kaffee mit in den nächsten Shot fallen. Aber keine Sorge: Die Twist lässt sich relativ einfach reinigen.
Für die schnelle Reinigung zwischendurch hat Profitec eine clevere Lösung. Der Auswurfkammer wird durch eine einzige Sechskantschraube gehalten. Dreht man diese Schraube auf, kann man den Auswurfschacht öffnen und mit dem Pinsel oder einer trockenen Zahnbürste die Kaffeereste herausfegen bis zum Flapper auspinseln. Wir sind angetan, wie schnell und unkompliziert man so an die Problemstellen gelangt – in unter einer Minute ist die Mühle von unten her gereinigt. Das animiert dazu, wirklich alle ein, zwei Wochen diesen Handgriff zu machen. Im Test war jeweils nach ein paar Kilogramm Kaffee ein kurzer Pinsel-Einsatz ausreichend, um die Twist wieder blitzsauber zu bekommen.
Für eine Grundreinigung des gesamten Mahlwerks (die wir alle paar Monate empfehlen) muss man bei der Twist etwas mehr schrauben, aber es hält sich im Rahmen. Zunächst nimmt man den Gummiblasebalg oben ab. Darunter kommen drei kleine Schrauben zum Vorschein, mit denen der obere Teil der Mühle (der Einstellring) fixiert ist. Diese drei Schrauben entfernt man und hebt den äußeren Ring ab. Darunter sitzt der innere Ring mit Feingewinde – den schraubt man komplett heraus, wodurch man Zugriff auf die Mahlscheiben und die Mahlkammer erhält. Dieser Vorgang erfordert kein Spezialwerkzeug außer dem passenden Sechskant und ein bisschen Geduld beim Rausschrauben des Feingewindes. Es ist nicht schwieriger als bei vielen anderen Mühlen, aber auch nicht ganz so komfortabel wie bei Modellen mit Magnetverschluss oder bajonettartigem Schnellverschluss. Ein Tipp aus unserer Erfahrung: Bevor man den Mahlgrad-Ring wieder einschraubt, unbedingt die Gewindegänge gründlich mit einem trockenen Tuch oder Pinsel von Kaffeekrümeln säubern. Das Feingewinde reagiert nämlich etwas empfindlich auf Fremdkörper und könnte sonst beim Wiedereinsetzen haken. Wenn man diese Kleinigkeit beachtet, ist das Zusammenbauen aber genauso unkompliziert wie das Auseinanderbauen.
In Sachen Reinigungsfreundlichkeit schneidet die Profitec Twist somit befriedigend bis guzt ab. Die tagtägliche Pflege (kurz auspinseln, Blasebalg drücken) ist kinderleicht. Die gründliche Zerlegung ist etwas aufwendiger als bei manchen Konkurrenten, aber absolut machbar. Wir würden uns in Zukunft vielleicht eine noch einfachere Lösung wünschen – meckern hier aber auf hohem Niveau. Denn insgesamt ist die Twist auch in dieser Kategorie durchdacht und praxisnah konstruiert.
Kommen wir zum vielleicht wichtigsten Punkt: der Espresso in der Tasse. Wie gut ist das Mahlergebnis der Profitec Twist SD54? Um es vorwegzunehmen: hervorragend für eine Mühle mit 54 mm Mahlscheiben! Wir haben die Partikelverteilung im Labor messen lassen und auch sensorisch viele Espressi verkostet. Die Ergebnisse decken sich: Die Twist mahlt sehr homogen und liefert ein enges Partikelspektrum mit nur geringem Feinanteil („Fines“).
Der Hauptpeak der Partikelgrößenverteilung lag in unseren Tests bei etwa 200 µm, und zwar in einem sehr schmalen Profil. Das bedeutet, dass ein Großteil des Kaffeemehls die gleiche Korngröße hat – ideal für reproduzierbare und gleichmäßige Extraktionen. Gleichzeitig war der Anteil an Feinstpartikeln auffällig niedrig. Natürlich produziert jede Espressomühle auch etwas „Staub“ und hat kein perfekt unimodales Mahlgut (auch die Twist nicht), aber bei der Twist ist der zweite, feinere Partikel-Peak sehr klein ausgefallen. Praktisch übersetzt heißt das: Der Espresso wird klar und ausgewogen, ohne übermäßige Bitterkeit oder Astringenz durch zu viele Feinpartikel. Gleichzeitig bringt das Mahlgut noch genug feine Partikel mit, um dem Espresso Körper zu verleihen – es ist also ein guter Sweet Spot zwischen Klarheit und Fülle.
Unsere verkosteten Espressi bestätigten diese Messergebnisse. Die Shots aus der Twist waren in unseren Versuchen durchgehend lecker und balanciert. Der Apas Espresso, unser Bestseller aus Brasilien (nussig-schokoladig) kam schön dicht, cremig und mit ausgeprägten Bitterschokoladen-Noten in die Tasse – so wie wir es uns gewünscht hatten. Bei helleren Röstungen zeigte sich ebenfalls eine klare Aromatik, ohne unangenehme Säure-Spitzen. Die Extraktionskonstanz von Shot zu Shot war hoch, vorausgesetzt man arbeitet mit sauberen Tools (Stichwort WDT und konsistentes Tampen). Wir hatten nicht den Eindruck, dass die Twist irgendwo zum „Schwanken“ neigt.
Ein spannender Aspekt ist die Vielseitigkeit der Mühle. Profitec vermarktet die Twist primär als Espressomühle, doch unsere Partikelanalysen ließen vermuten, dass sie auch im feinsten Filterkaffee-Bereich noch gerade so mitspielt. Erste Tests bestätigen das. Allerdings muss die Mühle wirklich bis ans äußerste grob gestellt werden und das hin und her wechseln ist aufgrund der präzisen und nicht schnell Mahlgradverstellung eher mühsam. Im Test trinken wir ordentliche Filterkaffees, die aber doch zu einiger Trockenheit und Bitterkeit im Nachgeschmack neigen. Filterkaffee geht also, ist aber nicht die Stärke der Profitec Twist SD54.
Bei der Profitec Twist SD54 wird an nützliches Zubehör gedacht. Im Lieferumfang enthalten ist ein passender Dosierbecher, den man unter den Auswurf stellt. Dieser Becher fängt das Kaffeemehl sauber auf und lässt sich danach bequem in den Siebträger umfüllen. Er ist aus Metall gefertigt und so dimensioniert, dass er genau in einen 58 mm Siebträger passt (und auch auf kleinere Siebträger, wie 54 mm, aufgesetzt werden kann). Wir haben oft direkt in unseren Siebträger gemahlen, aber wer lieber über den Becher dosiert, hat hier ein hochwertiges Teil an der Hand. Nichts rieselt daneben, und statische Aufladung war im Test kaum ein Thema – das Kaffeemehl floss gleichmäßig in den Becher.
Der mitgelieferte Blasebalg ist wertig und funktional. Dieses Gummibalg sitzt anstelle eines klassischen Bohnenbehälters oben auf der Mühle. Man füllt die Bohnen also portionsweise oben in die Öffnung ein. Nach dem Mahlvorgang kann man ein paar Mal kräftig auf den Blasebalg drücken, um verbliebenes Kaffeemehl aus dem Mahltrichter zu pusten. Bei der Twist funktioniert das richtig gut: Schon mit 3–4 Pumpstößen ist alles draußen, was rauskommen soll. Cleveres Detail: Im Deckel des Blasebalgs sind kleine Löcher eingearbeitet, damit beim Loslassen kein starker Unterdruck entsteht, der das Mahlgut wieder hochsaugt. Der Blasebalg wirkt sehr robust und ist geschickt konstruiert – er hat innen und außen einen kleinen Wulst, durch den er stramm in der Öffnung sitzt, ohne dass man ihn festschrauben muss. mfortabler und minimiert den Totraum effektiv.
Zu guter Letzt liefert Profitec sogar einen Tamper/Leveler mit, der zur Mühle passt. Offiziell wird dieses Zubehörteil als „Leveler“ bezeichnet, doch wir würden es eher als Tamper interpretieren – und zwar als einen gelungenen, vorausgesetzt er wird richtig eingestellt! Das Teil hat ordentlich Gewicht, liegt gut in der Hand und ist höhenverstellbar. Man kann ihn also so einstellen, dass er im Siebträger exakt die richtige Tiefe erreicht und das Kaffeemehl auf den Punkt andrückt. In unserem Test haben wir den mitgelieferten Tamper ausgiebig genutzt. Wenn er korrekt justiert ist, ermöglicht er ein sauberes, gerades Tampen – was gerade Einsteigern hilft, einen gleichmäßigen Puck zu formen.
Die Profitec Twist SD54 bewegt sich preislich in der gehobenen Home-Barista-Klasse. Aktuell liegt sie je nach Anbieter bei rund 600 bis 650 €. Das ist sicher kein Schnäppchen und im Bereich der teureren Mühlen für Zuhause angesiedelt. Dafür bekommt man allerdings auch einiges geboten: europäische Fertigungsqualität, solide Technik und direkte Vertriebspartner bzw. Fachhändler, die im Fall der Fälle Support bieten können. Gerade letzteres ist ein Pluspunkt, den man nicht unterschätzen sollte. Profitec ist ein etabliertes Unternehmen mit deutschem Hintergrund – im Problemfall gibt es Ansprechpartner und Service, was bei OEM-Importmühlen oft fehlt.
Aus unserer Sicht stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Twist. Warum? Die Mühle liefert in den Kernkategorien top Performance: sehr gute Espressoqualität, konstante Ergebnisse, wertige Verarbeitung und durchdachte Features (siehe Blasebalg, Tamper etc.). Sie hat ein paar Schwächen, etwa die moderate Geschwindigkeit und den nicht minimalen, aber doch beherrschbaren Totraum. Aber gemessen am Preis sind diese Kompromisse vertretbar. Andere Single-Dosing-Mühlen in ähnlicher Preislage haben teils weniger Ausstattung oder eine schlechtere Partikelverteilung. Natürlich gibt es auch Alternativen – wer z.B. absolute Ruhe beim Mahlen will oder Turbo-Geschwindigkeit, findet vielleicht ein anderes Modell interessanter. Doch insgesamt liefert die Profitec Twist viel Gegenwert für den Preis.
Der Einsatzbereich dieser Mühle ist klar der ambitionierte Home-Barista oder sogar Prosumer. In einem privaten Haushalt, wo wenige bis vielleicht 5–10 Espressi am Tag zubereitet werden, fühlt sie sich pudelwohl. Durch ihre robuste Bauweise traut man ihr aber auch zu, in kleinen Büros, Werkstätten oder Schulungsräumen gute Dienste zu leisten – wie gesagt, wir setzen sie in Zukunft selbst in unseren Home Barista Kursen ein. Dank ihrer hervorragenden Temperatureigenschaften und soliden Konstanz könnte sie auch mal einen größeren Gästeansturm verkraften, wenn auch die Mahlgeschwindigkeit Limits setzt. Für ein Café mit durchgehendem Ansturm ist sie nicht konzipiert, aber das erwartet in dieser Kategorie auch niemand. Wer hingegen zuhause qualitätssicheren Espresso schätzt, verschiedene Bohnen ausprobieren will und Freude an händischem Dosing und Tampen hat, der findet in der Profitec Twist SD54 eine zuverlässige Partnerin. Sie eignet sich für dunkle wie helle Röstungen gleichermaßen und erlaubt es, das Maximum aus den Bohnen herauszukitzeln.
Die Profitec Twist SD54 hat uns im Test überzeugt. Sie punktet mit erstklassiger Espresso-Qualität, einer gleichmäßigen Partikelverteilung und hoher Konstanz. Verarbeitung und Handling sind durchdacht. Klar, es gibt auch kleine Kritikpunkte: Die Mühle mahlt gemächlich und ist nicht flüsterleise, die Mahlgrad-Skala könnte präziser ablesbar sein und der austauschbare Totraum von ~0,6 g ist für eine reine Single-Doserin eher hoch. Doch das sind keine Dealbreaker, sondern Punkte, mit denen man im Alltag gut leben kann.
Unterm Strich liefert die Twist genau das, was man von einer modernen Single-Dosing-Mühle erwartet – und noch ein bisschen mehr. Angesichts des fairen Preises von ca. 600–650 € und der Tatsache, dass Profitec Wert auf Service und Langlebigkeit legt, können wir ein positives Fazit ziehen: Die Profitec Twist SD54 ist eine tolle Wahl für anspruchsvolle Home-Baristi, die Wert auf Geschmack, Konsistenz und hochwertige Anmutung legen. Bei uns hat sie sich einen festen Platz ergattert und wir freuen uns darauf, sie in zukünftigen Kursen und Verkostungen weiter einzusetzen.
Viel Spaß beim Mahlen, make coffee yours und bis zum nächsten Test! ☕️
Keine Angst, wir spammen dich nicht zu.
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